Christa und Werner Strohmayr, Gründer der Christa-und-Werner-Strohmayr-Stiftung
Christa Strohmayr, geb. 1950 in Augsburg, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Augsburg Sprachen und unterrichtete von 1975 bis 1982 und von 1995 bis 2010 an Realschulen des Schulwerks der Diözese Augsburg Deutsch, Englisch und Französisch. 1974 heiratete sie den Diplomkaufmann Werner Strohmayr und aus dieser Ehe gingen zwischen 1977 und 1990 fünf Kinder hervor.
Gerade weil ihr die wirtschaftlichen Verhältnisse ihres Elternhauses eine musikalische Ausbildung nicht ermöglicht hatten, legte sie viel Wert darauf, allen Kindern eine musikalische Erziehung angedeihen zu lassen. Alle besuchten die musikalische Früherziehung der Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg und alle erlernten mindestens ein Instrument. Bei der jüngsten Tochter, Franziska, entwickelte sich die Liebe zur Musik so stark, dass sie Violine studierte und das Studium 2016 mit Auszeichnung abschloss.
Aus dieser Erfahrung weiß Christa Strohmayr, wie viel Aufwand bei der Begleitung eines musikalischen jungen Menschen nötig ist, sowohl ideeller als auch finanzieller Art. Deshalb freut sie sich besonders, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse es ihr und ihrem Mann erlauben, junge Leute zu unterstützen, deren Talent und Fleiß eine erfolgreiche musikalische Karriere versprechen.
Werner Strohmayr, geb. 1944 in Augsburg, studierte Betriebswirtschaft und wurde bei der Allianz Leben zum Systemanalytiker ausgebildet. In den Firmen HypoBank München und Allianz Generaldirektion durchlief er Führungspositionen, bis er in den Vorstand der Bayerischen Landesbank berufen wurde. Zuletzt bis zu seiner Pensionierung war er Aufsichtsratsvorsitzender der HUK Coburg.
Selbst hat er nie aktiv Musik gemacht, doch während seines Berufslebens häufig Konzerte und Opern besucht. Nachdem alle fünf eigenen Kinder mindestens ein Instrument lernten, hat er die Begeisterung der jungen Leute für Musik mitbekommen.
Der Vater einer sehr begabten Geigerin hat ihm von seinen Sorgen berichtet, dass für die musikalische Ausbildung seiner Tochter ihm die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel schwerfalle. Das war das Signal für die Einrichtung einer Stiftung. Die Reise mit einem Jugendorchester in die USA, die er begleitete, festigte sein Vorhaben. Trotz der Sorgen wegen der gegenwärtigen Zinspolitik versucht er neue Quellen für die musikalische Unterstützung der Jugend zu gewinnen.
Der Augsburger studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt Musikpädagogik, Kirchenmusik und Dirigieren. Seit 1982 ist er Künstlerischer Leiter und Dirigent des Philharmonischen Chors Augsburg, 1985 war er Interims – Chordirektor der Städtischen Bühnen Augsburg. Von der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Chöre wurde Reß als Chordirigent für verschiedene Veranstaltungen internationaler Jugendchöre verpflichtet. Seine besondere Vorliebe als Pianist gehört seit vielen Jahren der Kammermusik in den verschiedensten Bestzungen sowie der Liedbegleitung.
1992 wurde er zum Chordirektor der heutigen „Sing- und Musikschule Mozartstadt Augsburg“ ernannt und führt seit über 20 Jahren die reiche musikalische Tradition des Instituts und die damit verbundenen Aufgaben erfolgreich weiter. Dazu gehört auch die Leitung des Konzertchors Augustana. (www.summaugsburg.de)
2011 wurde Wolfgang Reß für seine Verdienste um die Musikkultur in Augsburg mit der Medaille „Für Augsburg“ ausgezeichnet.
Im Februar 2014 verlieh ihm der Bundespräsident Joachim Gauck für sein langjähriges Wirken in der Stadt Augsburg und der Region und sein beispielhaftes Engagement für die Musikkultur die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Für musikalische und künstlerische Hochleistungen im Kulturbetrieb ist eine intensive Basisarbeit mit Kindern und Jugendlichen eine wichtige und prägende Voraussetzung. In meinen langen beruflichen Jahren als Leiter der Augsburger Domsingknaben habe ich nachwachsende Generationen für musikalische Ziele begeistern und zu Höchstleistungen für Konzert und Bühne führen dürfen. So freut es mich, dass ich als neu ernanntes Mitglied im Stiftungsrat der Christa - und Werner - Strohmayr - Stiftung nunmehr dort mithelfen darf, junge und vielversprechende Musiktalente aus der Region zu entdecken, um auch weiterhin den nicht hoch genug einzuschätzenden, noblen Stiftungsgedanken von Christa und Werner Strohmayr zur finanziellen Begabtenförderung lebendig zu erhalten.
Reinhard Kammler ist 1954 in Augsburg geboren und als Kirchenmusiker, Organist, Stimmbildner, Dirigent und Chorleiter tätig. 1976 gründete er den Verein der Augsburger Domsingknaben, welchen er bis 2019 leitete. Er war von 1978 bis 1995 Domorganist, daraufhin bis 2019 Domkapellmeister an der Augsburger Kathedrale.
Kammler studierte nach dem Abitur zunächst am damaligen Leopold-Mozart-Konservatorium seiner Heimatstadt katholische Kirchenmusik, Orgel und Gesang. Anschließend absolvierte er die staatliche Hochschule für Musik in München mit dem künstlerischen Diplom. Zu seinen prägenden Lehrern zählten Prof. Karl Maureen und Prof. Clemens Schnorr (Orgel), Franz Kelch und Prof. Lydia Buschmann (Gesang) und Prof. Diethard Hellmann (Chorleitung). Als Stipendiat des Deutschen Musikrates reiste Reinhard Kammler zu Hospitationsaufenthalten nach Cambridge, England zu John Cleobury (King’s College Choir) und George Guest (St. John’s College Choir) und nach Montserrat, Spanien
zu Ireneu Segarra (Escolania de Montserrat).
Über seine liturgischen Verpflichtungen an der Kathedrale hinaus gab Reinhard Kammler ständig geistliche und weltliche Konzerte in ganz Deutschland, in zahlreichen Ländern Europas, in Kanada, Japan, China, den USA, in Ecuador und Südafrika.
Er begründete in der Augsburger ev. Heiligkreuzkirche mit seinen Augsburger Domsingknaben und dem Residenz-Kammerorchester München eine kontinuierliche Aufführungstradition der Oratorien von Johann Sebastian Bach. In der Günzburger Frauenkirche hatte Reinhard Kammler von 2003 bis 2018 sein über die Region hinaus vielbeachtetes eigenes Festival „Bach in Rokoko“ mit interessanten Programmkonzepten.
Über vier Jahrzehnte realisierte er zahlreiche Konzert- und Tonproduktionen mit dem Bayerischen Rundfunk, weit über 20 Schallplatten und CD-Einspielungen mit den Labels „deutsche harmonia mundi“, „ars musici“ und „Deutsche Grammophon“, und gastierte mit dem Opernrepertoire für Knabensolisten.
Er arbeitete als Leiter der Augsburger Domsingknaben mit internationalen Dirigenten, Orchestern, Opernhäusern und Festivals zusammen, u.a. mit: Daniel Harding, Kent Nagano, Valéry Gergiev, Bernard Haitink, Manfred Honeck, Thomas Hengelbrock, Konrad Junghänel, Mstislaw Rostropowitsch, Sir Neville Marriner,
Mariss Jansons, Sir Colin Davis, Münchner Philharmoniker, Chor und Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, London Symphony Orchestra, Deutsches Kammerorchester Berlin, Santa Rosa Symphony USA, Jugendsinfonieorchester Ecuador, Collegium aureum, Staatstheater Augsburg, Bayerische Staatsoper München, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, Opera National du Rhin Strasbourg, Staatstheater am Gärtnerplatz München, Baltic Sea Festival Stockholm, Chiemsee Festival, Schwetzinger Festspiele, Festival de musique sacrée Fribourg.
Außerdem ist er auf regionaler wie Landesebene als Juror beim „Deutschen Chorwettbewerb“ und bei „Jugend musiziert“ tätig.
Reinhard Kammler erhielt etliche Preise und Auszeichnungen, u.a. den Kulturpreis der Rupert-Gabler-Stiftung (2000), den päpstlichen Silvesterorden (2001) und den BBC Music Magazin Award (2018).
Als ehemalige Stipendiatin der Christa und Werner Strohmayr Stiftung fühle ich mich geehrt, dem künstlerischen Beirat beitreten zu dürfen. Wie wichtig und wertvoll es ist, junge Künstler nicht nur international, sondern auch regional zu fördern und mit vielfältigen Möglichkeiten auszustatten, weiß ich aus eigener Erfahrung. Dabei geht es nicht ausschließlich um finanzielle Unterstützung, sondern auch um Auftrittsmöglichkeiten, Kontakte zu Mentoren und Vorbildern, Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und vieles mehr. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, junge Musiker ein Stück weit auf ihrem Weg ins professionelle Künstlerdasein zu begleiten und ihnen hoffentlich hier und da eine Hilfe zu sein.
Sarah Christian möchte die Vielfalt, ehrliche Emotion und Energie der klassischen Musik ihren Zuhörern vermitteln.
In ihrem künstlerischen Leben genießt sie es, alle Einflüsse zu vereinen und auf nichts verzichten zu müssen: Solistin, Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Kammermusikerin und künstlerische Leiterin einer Kammermusikreihe in ihrer Heimatstadt Augsburg.
Dabei stellt sie den höchsten Anspruch an sich selbst.
Ihr Fokus bei der Auseinandersetzung mit dem Notentext liegt immer auf dem Inhalt der Musik, dem sie sich stets mit großem Respekt nähert.
Aus dem ARD-Musikwettbewerb 2017 ging sie als 2. Preisträgerin hervor (ohne Vergabe des 1.Preises), sie gewann auch den Publikumspreis und den Sonderpreis des Münchener Kammerorchesters.
Zuvor war sie bei zahlreichen anderen internationalen Wettbewerben erfolgreich, wie zum Beispiel bei der „Michael Hill“ Competition in Neuseeland, beim Brahms- Wettbewerb Pörtschach in Österreich, beim Mendelssohn-Bartholdy Wettbewerb Berlin und vielen weiteren mehr.
2008 wurde sie mit dem »Best String Player of the Year« Award sowie der Yehudi Menuhin Medaille der Universität Mozarteum ausgezeichnet.
Sarah Christian zählt zu ihren wichtigsten Lehrern Igor Ozim am Mozarteum Salzburg sowie Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, deren Assistentin sie in den Jahren 2013-2016 war.
Impulse und Inspirationen bekam sie auch in Meisterkursen bei Thomas Brandis, Donald Weilerstein, Rainer Schmidt, Maxim Vengerov und bei Miriam Fried.
Seit 2013 ist sie mit viel Freude 1. Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, diese Position nutzt sie gern auch dazu, um das Orchester von dem Pult aus zu leiten, wenn es ohne Dirigenten spielt.
Regelmäßig wird sie als Konzertmeisterin zu Projekten bei anderen Orchestern eingeladen, wie z.B. zu dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, DSO Berlin und der Kammerakademie Potsdam. Bei den BBC Proms 2017 war sie Konzertmeisterin des BBC Symphony Orchestras und spielte „Scheherezade“ von Rimsky-Korsakov unter der Leitung von James Gaffigan.
Sarah Christian konzertierte in vielen Ländern Europas sowie in China, Japan, Südamerika und den USA. Sie spielte als Solistin u.a. mit dem »Via Nova« Chor München, mit den Philharmonien Hermannstadt und Timisoara/ Rumänien, der bayerischen kammerphilharmonie, Camerata Salzburg, Auckland Philharmonie, Sinfonieorchester Klagenfurt, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchener Kammerorchester und dem Symphonieorchester des BR.
Ihr Debüt in der Carnegie Hall mit dem Bayerischen Staatsorchester hatte Sarah Christian im März 2018.
Ihre Debüt-CD (GENUIN, 2017) mit Prokofjews Sonate Nr. 1 f-Moll op. 80 und Schuberts Fantasie C-Dur wurde von der Presse hochgelobt:
„Sarah Christians Solodebut ist schlichtweg fantastisch! Die Geigerin erweist sich als äußerst feinfühlige Interpretin, technisch ist sie ohnehin über allen Zweifel erhaben.“ (Manuel Stangorra, klassik.com)
Die Kammermusik ist ihr ebenfalls sehr wichtig, sie trat in verschiedenen Formationen beim Festival Spannungen in Heimbach, den Schwetzinger Festspielen, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und beim Schleswig Holstein Musik Festival auf. Sie initiierte eine Kammermusikreihe in ihrer Heimatstadt Augsburg, das sie gemeinsam mit Maximilian Hornung gestaltet.
Das von ihr neu gegründete „Franz Ensemble“ nimmt u.a. selten gespielte Kammermusik für das Label MDG auf. Das erste Album mit Werken von Ferdinand Ries wurde mit dem Opus Klassik 2020 ausgezeichnet.
Seit 2019 ist Sarah Christian Professorin für Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Die Jugend von heute ist unsere Zukunft, darum denke ich, es ist wichtiger denn je, unseren musikalischen Nachwuchs so gut es geht zu fördern. Dabei sollte auch kein Unterschied zwischen Instrumental- oder Vokaltalenten gemacht werden. Den Stiftungsgründern Christa und Werner Strohmayr gilt mein besonderer Dank und ich bin persönlich sehr stolz darauf, dass sie mich in den Rat ihrer Stiftung berufen haben. Sehr gerne möchte ich meine mehr als 40-jährige Erfahrung als Opernsänger in die Stiftung einbringen.
Ulrich Ress, geboren in Augsburg, studierte Gesang am dortigen Leopold-Mozart-Musikkonservatorium. Sein Erstes Engagement erhielt er 1979 an den Städtischen Bühnen seiner Heimatstadt. Seit der Spielzeit 1984/85 ist er Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper. 1988 debütierte er als David (Die Meistersinger von Nürnberg) bei den Bayreuther Festspielen. Gastspiele führten ihn
unter anderem nach Hamburg, Berlin, Stuttgart, Dresden, Mannheim,
Barcelona, Paris, Straßburg, Zürich, Nizza, Athen, Monte Carlo,
London, New York und Japan. 1994 wurde er zum Bayerischen
Kammersänger ernannt.